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2014 - Das Wieninger-Schloss in Erling Besichtigung von Gebäude und Gelände des Max- Planck-Institus
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Ein voller Erfolg war die Veranstaltung vom 29.03.2014 des Heimatvereins Besichtigung von Gebäude und Gelände des Max-Planck-Instituts in Erling“.
Das Wieniger-Schloss prägt seit über 150 Jahren das Ortsbild von Erling. Es war in dieser Zeit der Sitz von einigen überregional bedeutenden Persönlichkeiten. Dabei handelt die Historie von Imobilienspekulation und dem Ort Ramsee, von bayerischen Militär und würtembergischer Society, von deutschen Industriellen und weltumspannender Wissenschaft. Das Institut wurde einstmals als das Mekka der Chronobiologie bezeichnet. Jetzt wird vom derzeitigen Besitzer, der Max-Planck-Gesellschaft, der Verkauf vorbereitet.
Vor über 60 interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer erläuterte Prof. Dr. W. Wickler die Tätigkeiten und den Werdegang des Max-Planck-Institus für Verhaltensphysologie und später für Ornitologie, die hier ihre Abteilungen Aschoff und Gwinner auf dem Gelände angesiedelt hatten.
Prof. Dr. W. Schiefenhövel stellte anschließend die Arbeit der Humanethologie vor, die den Verhaltensstrukturen der Menschen in allen Kulturen der Welt auf der Spur ist.
Als Abrundung konnten die Besucher einiges über die wechselvolle Geschichte des Gebäudes erfahren. Der Heimatverein, vorgetragen durch Herrn Peter Klein, berichtete Interessantes über die vielen Vorbesitzer des Schlösschens seit seiner Erbauung.
Ebenfalls grundlegend, die Forschung von Irenäus Eibel Eibelsfeld. Der Schüler von Konrad Lorenz erforschte das menschliche Verhalten und hatte sogar eine eigene Disziplin entwickelt, die Humanethologie. Er wollte herausfinden, ob alle Menschen nach Instinkt oder Erziehung handeln. Daraus entstanden Filmdokumente von insgesamt 350 KM Länge. Das weltweit wohl einzigartige Material ist noch hier im Archiv untergebracht, wird aber in Kürze aufgrund der Schließung nach Frankfurt verlagert werden.
Auch der ehem. „Bunker“ stand auf dem Program. Der berühmte Bunker den Prof. Aschoff Mitte der 60er Jahren bauen ließ stand ebenfalls zur Besichtigung offen. Prof. Aschoff wollte wissen, ob auch Menschen eine innere Uhr haben. Und um das zu Prüfen hat er Freiwillige eingeladen, die sich in einem kleinen Raum (16qm) mit kleiner Küche und Bad von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen, komplett abgeschottet und rund um die Uhr überwacht durch das Forscherteam aufgehalten hatten. Die Versuchsreihe lief bis Ende der 80iger Jahre.
Die Tage des M.-P.-Instituts in Erling sind gezählt. mit der Wissenschaft geht auch ein Stück Forschungsgeschichte. Was mit dem Schlösschen und dem herrlichen Park geschieht ist noch ungewiss. Das Gebäude selbst steht bisher noch nicht mal unter Denkmalschutz.
Abschließend konnten noch die weitläufige Parkanlage mit Brunnen, Gewächshaus und Weiher besichtigt werden.